Glasschneider
Das Wichtigste in Kürze
Glas ist ein empfindliches Material. Schon bei der Vorstellung, ihm mit großen Werkzeugen nahe kommen zu wollen, hört man es klirren und scheppern. Andererseits kennt man die Szenen, in denen ein Diamantring auf dem Finger reicht, um ein kreisrundes Loch in Glas schneiden zu können und der ganze Rest bleibt ganz. Nun, ganz so ist es in Wirklichkeit nicht, aber der Glasschneider arbeitet fast genau so!
Ein Glasschneider sieht einem handgeführten Fliesenschneider nicht nur sehr ähnlich, sondern es sind die gleichen Geräte. Auf einem Griff sitzt entweder tatsächlich ein freistehender Industriediamant, oder aber ein sich drehendes kleines Rad aus Stahl. Letzteres sieht man beträchtlich häufiger.
Worauf sollten Sie beim Kauf von Glasschneidern achten?
Bei genauerem Hinsehen werden Sie entdecken, dass sich im Kopf eines Glasschneiders mit der Rädchentechnik gleich sechs kleine Rädchen verbergen. Die Halterung der sechs Rädchen kann durch Lösen einer zentralen Schraube gedreht werden, sodass jeweils ein anderes Rädchen an der Spitze des Gerätes zum Einsatz kommen kann.
Zunächst kommt man
Doch auch auf die unterschiedliche Dicke von verschiedenen Gläsern hat der kleine Glasschneider eine Antwort. Sie müssen nichts weiter verändern als den Aufsetzwinkel. Bei dünnem Glas zwischen zwei und sechs Millimetern beträgt der Schneidwinkel etwa 135 °, bei sechs bis zehn Millimetern sollten es 145 ° sein. Und bei dickeren Gläsern bis 25 Millimetern fahren Sie mit etwas mehr als 160° am besten.
Ein weiteres Geheimnis verbirgt Ihr Glasschneider noch: Zwischen dem Griff und der Anordnung der Rädchen gibt es auf einer der flachen Seiten des Glasschneiders unterschiedlich breite Lücken. Dabei handelt es sich um Abbrechnuten. Wenn Sie ein kleines Stück Glas angeritzt haben, dann können Sie es in eine passende Nut einklemmen, um es dann damit abzubrechen.
Hersteller und Marken
Mit Glas kann man eine ganze Menge bauen und gestalten. Von daher ist die Auswahl an Geräten und Materialien zur Bearbeitung durchaus groß. Doch wenn es um das Glasschneiden geht, dann landen Sie immer wieder bei den typischen Geräten.
Bemerkenswert ist darunter vor allem der Markenname Silberschnitt, des es immer noch gibt. Das Gerät, das der Unternehmer Bohle 1936 entwickelt hat, hat sich seitdem kaum verändert.
Natürlich gibt es diesen Glasschneider auch im neuen Gewand, doch erarbeitet nach dem gleichen Muster. Sie können sich Ihren Glasschneider im Internet bestellen, oder Sie besuchen einen beliebigen Baumarkt und kaufen sich dort einen.
Hier einige Beispiele für Unternehmen, die Glasschneider verkaufen:
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- Den Klassiker unter den Glasschneidern gibt es seit 1936 unter dem Markennamen Silberschnitt beim Unternehmen Bohle. Bohle ist heute der führende Hersteller von Werkzeugen und Maschinen für die Glasbearbeitung in Europa.
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- Das Glaszentrum-West ist ein Onlineunternehmen, das mit allem handelt, was mit Glas und seiner Bearbeitung zu tun hat.
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- Eine weitere Internetplattform ist der Tiffany Glas-Laden. Hier findet man alles für die Glasbearbeitung. Auch wenn hier teilweise mit Werkzeugen aus dem professionellen Bereich gehandelt wird, scheinen die eigentlichen Adressaten eher aus dem Hobbybereich zu kommen.
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- Das Unternehmen Roth produziert Ausstattungen und Werkzeuge für Laborbetriebe. Dazu gehören auch Glasschneider und andere Geräte für die Glasbearbeitung.
Die Firma Wilms richtet sich mit ihrem Angebot an professionelle Glaser und Bastler, die mit Glas zu tun haben. Natürlich gibt es hier auch alles, was man zum Glasschneiden braucht.
Der Glasschneider und seine Verwendung
Bevor Sie sich mit dem Glasschneider an die richtigen Werkstücke machen und Sie haben vorher noch nie damit gearbeitet, dann sollte Sie es erst einmal üben.
Nehmen Sie irgendein Stück altes Glas und machen Sie darauf ein paar Glasschnitte, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Wenn Sie den Glasschneider ansetzen, dann soll das kein Kraftakt werden, aber auch nicht nur ein Hauch. Nehmen Sie sich ein Stück weiches Holz. Die Kraft, die Sie brauchen, um mit dem Daumennagel eine Linie in dieses Holz zu drücken, ist ziemlich genau die Dosis, die Sie für den Glasschneider brauchen.
Wenn Sie einen Schnitt durch das Glas gemacht haben, dann sollten Sie mit dem Abbrechen nicht lange warten. Denn mit dem Schnitt haben Sie das Material unter Spannung gesetzt. Wenn Sie jetzt zu lange warten, lässt diese Spannung wieder nach.
Bei allem, was Sie mit Glas tun, sollten Sie Handschuhe tragen. Nicht nur, dass ja doch immer etwas schief gehen kann, und Sie haben plötzlich Scherben in der Hand, sondern die Kanten des zerteilten Glases sind sehr scharf. Ein unbedachter Griff reicht und Sie schneiden sich.
Wenn Sie beim ersten Schnitt das Gefühl haben, es hätte nicht gereicht, dann setzen Sie den Glasschneider nicht einfach noch einmal an. Denn dabei wird das Glas sehr wahrscheinlich splittern.
Fazit
Ein Glasschneider ist ein völlig unspektakuläres Gerät, das aber sehr durchdacht ist. Mit etwas Übung werden Sie rasch in der Lage sein, gute Schnittergebnisse zu erzielen. Es gibt unterschiedliche Ausführungen, doch für den Heimwerkerbereich genügt durchaus die einfache Variante. Achten Sie beim Umgang mit Glas auf Ihre Sicherheit und tragen Sie Handschuhe.