Heizungsventil austauschen – wie geht man vor?
So kann man einfach selber ein Heizungsventil austauschen.
Gerade in den Wintermonaten kommt es häufig vor, dass ein Heizungsventil klemmt und sich die Heizung nicht einschalten lässt. In manchen Fällen kann man den Defekt selbst reparieren. Doch ist dies nicht mehr möglich, so muss man das Heizungsventil austauschen. Nicht jeder hat ein solches handwerkliches Geschick, dass er weiß wie so ein Tausch funktioniert.
Wie kann man hier am besten vorgehen? Worauf muss man beim tauschen des Heizungsventils achten? Welche Fehler gilt es zu vermeiden? Wir haben die Antworten, auch wenn Sie handwerklich nicht geschickt sind, so können Sie ein solches problemlos wechseln.
Video: Anleitung zum Heizungsventil austauschen
Wenn Sie Ihr Heizungsventil wechseln möchten, so ist das richtige Werkzeug unverzichtbar. Es gibt gerade in den kalten Wintermonaten nichts schlimmeres als eine Heizung die nicht richtig funktioniert. Ein kompletter Ausfall von einem solchen ist mindestens so schlimm, wie eine eingeschränkte Funktionsweise. Ein solcher Ausfall kommt in den meisten Fällen vor, wenn das Heizungsventil defekt ist.
Das richtige Heizungsventil
Es ist sicherlich jedem klar, dass es auf dem Markt unterschiedliche Hersteller von Heizungskörpern gibt. Daher benötigen die einzelnen Modelle auch unterschiedliche Heizungsventile. Kaufen Sie ein Ventil eines anderen Herstellers kann es Ihnen passieren, dass dieses nicht kompatibel zu Ihrem Heizkörper ist. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie im besten Fall Ihr Heizkörperventil abschrauben und dieses beim Kauf eines neuen mitnehmen. Sie können ein neues Heizungsventil in jedem Baumarkt erhalten oder wenden sich direkt an ein Fachgeschäft.
Doch wie entfernen Sie am besten das alte Heizkörperventil? Hierzu benötigen Sie eine Wasserpumpenzange. Sie müssen mit dieser einfach das Gewinde, welches sich zwischen Ventil und Heizkörperkopf befindet gegen den Uhrzeigersinn drehen. Nach einigem Drehen lässt sich der Heizkörperkopf einfach abnehmen. Wenn Sie Ihren Heizkörper nicht verkratzen möchten, was schnell passieren kann, so legen Sie einen alte Lappen oder ein Tuch dazwischen, bevor Sie die Zange ansetzen.
Jeder Heizkörper verfügt über eine andere Bauweise. Die Vorbereitungen, um ein Heizkörperventil auszutauschen sind unterschiedliche, denn Heizungsventil ist nicht gleich Heizungsventil. Verfügen Sie beispielsweise über einen Heizkörper, welcher einen Wasserzulauf mit zwei integrierten Kugelventilen hat, so ist die Handhabung recht einfach. Sie müssen vor dem Tausch des Heizungsventils Ihre Heizung einfach entlüften. Wie sonst üblich, muss hier das Wasser nicht abgelassen werden. Es ist jedoch zu empfehlen, trotzdem einen Eimer oder eine Schüssel zur Hand zu haben, sollte trotzdem etwas Wasser herauslaufen.
Das Wasser aus der Heizung ablassen
Der erste Schritt, wenn Sie ein Heizungsventil tauschen möchten ist, dass Sie das Wasser ablassen. Hierfür müssen Sie zuerst die vorhandene Umwälzpumpe deaktivieren. Nun heißt es warten und ein bisschen Geduld haben. Das Wasser benötigt etwas bis es in der Leitung still steht. Hier können Sie von etwa einer Stunde ausgehen. Das Wasser können Sie nun ablassen. Dieser Vorgang findet in der Regel in Ihrem Heizungskeller statt.
Der Vorgang, um Ihr Wasser abzulassen ist von Heizkörper zu Heizkörper sehr unterschiedlich. Sie sollten sich hierzu Ihre Betriebsanleitung durchlesen. Der betroffene Heizkörper steht in einem sogenannten Stockwerk und es wird hier nur soviel Wasser abgelassen, bis Ihr Heizkörper kein Wasser mehr in diesem hat. Der Druck im jeweiligen Heizsystem ist nach Vorgaben geregelt und im Allgemeinen gleich. Er sollte im aktiven Zustand etwa zwischen 1,3 und 2,0 bar liegen. Beim entleeren sollte dieser Druck auf etwa 0,6 bar fallen.
Im 2. Schritt wird Ihr Heizkörper entlüftet. Haben Sie den Druck Ihres Heizkörpers abgebaut, so müssen Sie den zu entlüftenden Heizkörper bzw. den Heizkörperregler auf die Position 0 stellen. Nun benötigen Sie einen sogenannten 4-kant Schlüssel. Mit diesem wird das Entlüftungsventil geöffnet. Denken Sie daran, dass jetzt Wasser auslaufen kann und stellen Sie Ihren Eimer in die richtige Position, damit Ihr Bodenbelag nicht nass wird. Die Ablassschraube ist mit äußerster Vorsicht zu öffnen. Gehen Sie hierbei zu schnell vor, kann es vorkommen, dass das Wasser herausschießt. Während des Ablassens des Wassers ist ein Zischen vorhanden. Keine Sorge, dass muss so sein. Wenn das Zischen aufhört, so können Sie davon ausgehen, dass Sie das Wasser komplett abgelassen haben.
Nun müssen Sie Ihr Heizungsventil tauschen. Sie benötigen Ihre Wasserpumpenzange oder auch als Rohrzange bezeichnet und lösen das Ventil. Das Gewinde muss hier entgegen des Uhrzeigersinns gedreht werden. Sobald sich das Ventil entnehmen lässt können Sie Ihre Zange beiseite legen, denn das neue Ventil darf lediglich hinein geschraubt werden. Für diesen Vorgang benötigen Sie Ihre Zange nicht mehr. Wichtig ist, wenn Sie das neue Ventil hinein schrauben, dass dieses dicht ist, ansonsten könnte es passieren, das Wasser austritt, während Sie Ihre Heizung in Gebrauch haben.
In den meisten Fällen ist ein Dichtungsmittel beim Kauf eines neuen Heizungsventils enthalten. Sollte dies bei Ihnen nicht der Fall sein, so können Sie ersatzweise auf Hanf zurückgreifen. Auch dieses verspricht eine Dichtigkeit. Schrauben Sie Ihr neues Ventil vorsichtig in die Öffnung. Verwenden Sie hierzu keine Gewalt. Jedoch ein mäßiger Widerstand des Ventils ist vorhanden. Achten Sie darauf, dass Sie beim Einschrauben des Ventils sorgfältig vorgehen, denn sollte dieses hinterher undicht sein, so müssen Sie den Vorgang erneut starten.
Das Befüllen der Heizung mit Wasser
Haben Sie das Heizungsventil ausgetauscht sind Sie mit Ihrer Arbeit noch nicht fertig, denn Ihre Heizung muss erneut mit Wasser befüllt werden, damit diese ordnungsgemäß funktionieren kann. Vorab müssen Sie den Heizkörperkopf wieder installieren und Ihre Heizung im Anschluss mit Wasser befüllen. Hierzu ist je nach Hersteller der Hersteller des Heizkörpers ein Wasserschlauch die einfachste Lösung.
Verbinden Sie Ihre Heizung mit einem solchen Wasserschlauch und füllen Sie langsam Wasser in Ihren Heizkörper. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Druck am Ende wieder bei etwa 2,0 bar liegt. Bei älteren Heizungen ist oftmals der Vorteil, dass diese bereits an eine Wasserleitung angeschlossen sind. Hier entfällt der Schritt, dass Sie extra einen Wasserschlauch anschließen müssen. Bei neueren Modellen ist eine solche Möglichkeit des Zulaufs nicht mehr gegeben, da es heutzutage verboten ist, dass ein direkter Zulauf vorhanden ist.
Es ist zu empfehlen, wenn Sie die Heizung mit Wasser erneut befüllt haben, dass Sie nun jeden Heizkörper in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus entlüften, damit das System richtig weiter arbeiten kann. Das System hat durch die neue Wasserzufuhr extrem an Druck gewonnen, daher kann es manchmal vorkommen, dass die Ventile anderer Heizkörper etwas klemmen. Gehen Sie hier nicht mit Gewalt ran, denn so könnten Sie eines der Ventile zerstören.
Sie können auch vor dem Entlüften der anderen Heizkörper etwas Zeit verstreichen lassen, denn der Druck von 2,0 bar senkt sich nach kurzer Zeit. Diesen sollten Sie jedoch zu Anfang im Auge behalten, denn unter 1,3 bar sollte dieser keinesfalls sinken. Sollte dies jedoch trotzdem der Fall sein, so lassen Sie noch etwas Wasser in den Heizkörper laufen. In der Regel wird so das Problem behoben und Ihr System ist richtig eingestellt.
Heizkörper ohne Kugelventile
Heizkörper ohne Kugelventile findet man nur noch sehr selten vor, da es sich hierbei eher um ältere Modelle handelt. Der Austausch eines Heizungsventils ist bei diesen zudem sehr aufwendig. Wer sich mit solchen Anlagen nicht auskennt oder handwerklich nicht über ein großes Geschick verfügt, der sollte sich in einem solchen Fall an einen Fachmann wenden.
Diese kennen sich mit solchen Anlagen bestens aus und somit erleben Sie auch im Nachhinein keine unschönen Überraschungen. Das Wichtigste an jedem Heizungsventilwechsel ist die Dichtigkeit. Haben Sie hier einen Fehler gemacht und es tritt Wasser aus, kann dies unschöne Folgen haben.
Sind thermostatische Heizkörperventile es wert?
Die kurze Antwort lautet: Ja. Theoretisch können Sie durch die Installation von Thermostatventilen in jedem Raum bis zu 40 Prozent Ihres Energieverbrauchs einsparen, so TheGreenAge.com.
Das Thermostatventil hilft Ihnen Geld zu sparen, indem es Ihnen ermöglicht, die Temperatur an verschiedenen Heizkörpern im Haus zu regulieren. Das Ventil wird auf Ihren vorhandenen Heizkörper montiert und verfügt über einen Sensor, der entweder aus Flüssigkeit oder Wachs zubereitet ist. Wenn die am Ventil eingestellte Temperatur erreicht ist, dehnt sich der Sensor aus und verhindert, dass noch mehr heißes Wasser in den Heizkörper fließt.
Während die meisten Thermostatventile nicht teuer sind, können diejenigen mit Flüssigkeitssensoren, die effizienter sind, kostspieliger sein. Es gibt jedoch einen Nachteil bei diesem geldsparenden Heizkörper-Wunderwerkzeug.
Es gibt ein häufiges Szenario, in dem Sie mit Thermostatventilen wahrscheinlich nicht genug sparen können, um sich die Mühe zu machen: eine schlecht isolierte Wohnung. Die Sensoren im Inneren der Ventile reagieren auf die Umgebungstemperatur des jeweiligen Raums und können leicht dazu verleitet werden, den Raum für kälter zu halten, als er tatsächlich ist, wenn es in dem Raum zugig ist.
Wenn Ihr Heizkörper z.B. neben einem einfach verglasten Fenster steht, lohnt sich ein Thermostatventil wahrscheinlich nicht. Investieren Sie also am besten in eine Hausisolierung, bevor Sie ein Ventil installieren.
Wie oft sollten Heizkörper ausgetauscht werden?
Heizkörper gehören in der Regel zu den zuverlässigsten und beständigsten Ausstattungsmerkmalen einer Immobilie, aber jahrelanger, häufiger Gebrauch führt zu unvermeidlichem Verschleiß. Dies kann sich darin äußern, dass Ihre Heizkörper nicht mehr funktionieren oder, weniger offensichtlich, aber dennoch problematisch, dass die Wärme im gesamten Gerät ungleichmäßig oder unzureichend ist. Wenn Sie sicher sind, dass Ihre Warmwasserversorgung einwandfrei funktioniert, Ihre Heizkörper aber immer noch nicht die erwartete Leistung erbringen, ist es vielleicht an der Zeit, Ihre Heizkörper auszutauschen.
Moderne Heizkörper sind effektiver, effizienter und sparsamer, und die ständige Weiterentwicklung der Fertigungstechnologie führt dazu, dass es heute eine größere Auswahl an Designs gibt als je zuvor. Wenn Sie nach einer einfachen Möglichkeit suchen, Geld bei Ihren Energierechnungen zu sparen, ist der Austausch alter Heizkörper eine der sichersten Möglichkeiten. Auf die Frage „Wie oft sollten Heizkörper ersetzt werden?“ gibt es keine einfache Antwort, aber ein allgemeiner Richtwert liegt zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren. Wenn sich Ihre Heizkörper diesem Alter nähern, lohnt es sich, auf ihre Leistung zu achten.