Holz ölen – So werden Naturholzoberflächen wieder schön

Die Verwendung von Holz im Innen- oder Außenbereich liegt seit Jahren im Trend. Der natürliche Werkstoff strahlt behagliche Wärme aus und beeindruckt durch seine natürliche Einzigartigkeit. Je nach Holzart, Schnitt sowie Maserung erscheinen Holzböden, Außenfassaden oder Möbelstücke in einem individuellen Design. Das natürliche Material ist jedoch auch sehr anfällig und bedarf einer regelmäßigen Pflege.

Je nach Holzart und Beanspruchungsgrad der zu behandelnden Fläche, gibt es unterschiedliche Methoden, um Böden oder Möbelstücke mit einer Oberflächenbehandlung dauerhaft schön zu halten. Das Ölen von Holz birgt den entscheidenden Vorteil, dass es sich bei den, im Handel erhältlichen Holz-Pflegeölen, vorwiegend um umweltfreundliche Naturprodukte handelt. Im Gegensatz zur Oberflächenversiegelung mit Holzlack, bleibt das Material bei einer Pflege mit Holzöl weiterhin atmungsaktiv und lässt Farbe sowie Maserung in individuellem neuen Glanz erstrahlen.

Welche Vorteile bieten die Verwendung von Holzpflege-Produkten auf Öl-Basis?

  • Öl ist ein natürliches Produkt, dass sich optimal jeder Holzart anpassen lässt. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe sowie Verarbeitung bietet es nicht nur einen natürlichen Schutz, sondern lässt die individuelle Maserung sowie die Farbe des Holzes wieder in ihrer natürlichen Schönheit erscheinen.
  • Im Gegensatz zu anderen Pflegeprodukten, wie z. B. Holzlack, hinterlässt Öl keine Versiegelung. Die Oberfläche bleibt atmungsaktiv und kann aufgenommene Feuchtigkeit wieder abgeben. Dies wirkt sich positiv
    auf das Raumklima aus und sorgt für eine angenehme Wohnatmosphäre.
  • Mit Öl behandeltes Holz bleibt in seiner Grundeigenschaft erhalten und verändert sich nicht in Beschaffenheit, Maserung oder Farbe.
  • Holzöle enthalten natürliche Inhaltsstoffe, die den menschlichen Organismus nicht belasten. Sie sind umweltfreundlich und sorgen für ein gesundes, schadstofffreies Wohnambiente.
  • Kratzer sowie sonstige kleinere Beschädigungen, die auf stark beanspruchten Oberflächen kaum ausbleiben, können mit dem entsprechenden Schleifpapier und einer Holzöl-Pflege fast komplett beseitigt werden.
  • Die Anwendung von Pflegeprodukten auf Öl-Basis ist besonders leicht zu handhaben und kann somit auch von Laienhand problemlos bewerkstelligt werden.

Die Nachteile einer Behandlung eines Holzöl-Pflegeproduktes

Das Auftragen von Holzöl hinterlässt keine strapazierfähige beständige Oberflächenversiegelung, die das Naturholz vor erhöhter Beanspruchung oder Nässe schützt. Mit geeigneten Hilfsmitteln lassen sich jedoch auch kleinere Schäden oder Kratzer fast komplett beseitigen. Für die Pflege und den Schutz von stark beanspruchten Fußböden, Gartenmöbeln oder Holzterassen im Außenbereich greift man daher besser zu einem Hartöl oder Hartwachs.

Holz ölen – welche Ölsorten eignen sich am besten für den Innen- und Außenbereich?

Der Handel bietet mittlerweile eine große Auswahl an natürlichen Ölen, die sich für die Pflege von Holzmaterial im Innen- und Außenbereich eignen. Je nach Beschaffenheit der zu behandelnden Fläche sowie der Holzart lässt sich das passende Holzpflegeöl finden, das einem alten Möbelstück, einem Terrassen- oder stark beanspruchten Holzboden wieder neuen Glanz verleiht.

  1. Holzöle für den Innenbereich

Für die Aufbereitung und Pflege von Holzoberflächen im Innenbereich ist Leinöl besonders gut geeignet. Es lässt sich problemlos verarbeiten, wird tiefgründig von jeder Holzart aufgenommen und trocknet schnell. Für normal bis stark beanspruchte Naturholz-Oberflächen im Innenbereich kann alternativ auch Hartöl verwendet werden. Aufgrund seiner speziellen Verarbeitung, bildet das luftdicht gekochte Leinöl eine wasserabweisende harte Schutzschicht, die die Holzoberfläche atmungsaktiv versiegelt und gleichzeitig vor äußeren Einflüssen schützt.

  1. Holzöle für den Außenbereich

Gartenmöbel, Zäune, Fassaden sowie Terrassenböden aus Massivholz sind einer besonderen Belastung durch wechselnde Witterungsverhältnisse ausgesetzt. Eine starke Sonneneinstrahlung im Sommer sowie Nässe und niedrige Temperaturen im Winter schaden dem Holzmaterial. Gartenmöbel sowie Terrassenböden sollten regelmäßig einer Oberflächenpflege unterzogen werden, damit sie auch langfristig vor Wind und Wetter geschützt sind. Für die Verwendung im Außenbereich eignet sich, auf Leinöl basierendes Hartöl, Teaköl sowie spezielle Öl-Harz-Gemische, die eine wasserabweisende Schutzschicht bilden.

Worauf sollte man beim Kauf von Holzölen achten?

Bei der Wahl eines geeigneten Holzöls ist zunächst einmal der Verwendungszweck zu beachten. Soll das Produkt für die Holzpflege im Innen- oder Außenbereich verwendet werden, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Weniger stark beanspruchte Holzoberflächen bedürfen einer anderen Bearbeitung, als es dies bei Objekten im Außenbereich der Fall ist.  Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielt, ist die Holzart, die bearbeitet werden soll, sowie das gewünschte Ergebnis, dass mit der intensiven Ölpflege erzielt werden soll.

Video: Holz ölen mit Leinöl, Holzöl, Hartöl, Walnussöl, Tungöl, Standöl

Vorbehandlung einer Holzoberfläche

Welche Utensilien werden für die Aufbereitung benötigt?

  • Schwing- oder Dreieckschleifer
  • Schleifpapier (vorzugsweise 120er, 180er sowie 240er Körnung)
  • Staubsauger
  • Seifenlauge
  • mittelharte Bürste
  • Lappen oder ältere Stoffreste
  • weiches Poliervlies-Tuch
  • Holzöl
  • Pinsel zum Auftragen des Holzöls
  • Maske zum Schutz vor Staubpartikel (erhältlich in jedem Baumarkt)
  1. Abschleifen der Oberfläche:

Bevor man ein Möbelstück, eine Arbeitsplatte oder einen Holzboden mit einem Holzöl behandeln kann, muss die Oberfläche im ersten Schritt zunächst abgeschliffen werden. Um die Holzoberfläche beim Abschleifen nicht zu beschädigen, sollte zuerst ermittelt werden, ob es sich beim Material um Massiv- oder Furnierholz handelt. Furniertes Holz ist im Gegensatz zu Massivholz weniger robust und darf vor dem Auftragen des Öls nicht zu tief abgeschliffen werden.

Für das Aufarbeiten von Tischplatten oder Fußböden eignen sich spezielle Schwing- oder Dreieckschleifer, mit denen das Abschleifen von großen Flächen einfach und schnell von der Hand geht. Kleinere Schleifarbeiten an Möbelstücken sowie Ecken und Kanten lassen sich manuell mit dem entsprechenden Schleifpapier problemlos bearbeiten. Für das Aufbereiten einer bereits geölten Holzoberfläche empfiehlt sich die Verwendung eines Schleifpapiers mit einer 180er oder 240er Körnung.

  1. Reinigen der Holzoberfläche

Bevor man mit dem Auftragen des Öls beginnt, muss die Oberfläche zunächst von Schleif- Rückständen, Staub, Fett und Schmutz gereinigt werden. Mit einem herkömmlichen Staubsauger lassen sich einzelne Sägespäne, Staub sowie grobe Verschmutzungen leicht entfernen. Eine milde Seifenlauge sowie eine mittelharte Bürste oder ein feuchtes Tuch entfernen effektiv und sanft sämtliche restliche Staubpartikel, Fett sowie kleinere Verschmutzungen. Nach dem Abtrocknen der Oberfläche kann mit dem Ölen des Holzes begonnen werden.

  1. Holz ölen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Nach dem Reinigen und Trocken der Holzoberfläche kann mit dem Auftragen des Öls begonnen werden. Für diesen Arbeitsschritt können ein handelsüblicher Pinsel oder ein weiches Tuch verwendet werden. Dazu gibt man entweder eine kleine Menge des Holzöls auf die zu bearbeitende Oberfläche und verteilt diese gleichmäßig mit dem Pinsel oder einem Lappen. Alternativ kann man auch eine kleine Menge direkt auf ein weiches Tuch geben und diese anschließend in das Holz einarbeiten.

Beim Auftragen ist besonders darauf zu achten, dass das Öl gleichmäßig verteilt wird. Besonders feuchte Stellen sollten, nach einer Ruhezeit von mindestens 30 Minuten, noch einmal nach gerieben werden, um überschüssiges Öl zu entfernen. Nach dem Einölen sollte die Holzoberfläche für mindestens 24 Stunden trocknen, damit die natürliche Maserung und Farbe der entsprechenden Holzart wieder voll zur Geltung kommen kann. In einigen Fällen ist es ratsam, den Vorgang mehrmals zu wiederholen, um das natürliche Aussehen des Holzes wieder zum Vorschein zu bringen. Fühlt sich die Oberfläche nach der Trockenzeit noch etwas rauh an, ist ein weiteres Auftragen des Holzpflege-Produktes unumgänglich.

Tipps zur Reinigung von geöltem Holz

Kleinere Verschmutzungen, wie Fingerabdrücke, Essensreste oder verschüttete Getränke können mit einer lauwarmen Seifenlauge und einem leichten Baumwolltuch gereinigt werden.. Zum Entfernen von groben Verschmutzungen bietet der Handel spezielle Reiniger an, die mit einem handelsüblichen Tuch auf die entsprechende Stelle aufgetragen und anschließend trocken gerieben werden.

Um die natürliche Schönheit des Holzes zu erhalten, empfiehlt sich die regelmäßige Auffrischung mit einem, im Handel erhältlichen Pflegeöl, das sanft auf die Holzoberfläche aufgetragen und eingerieben wird. Für die Reinigung sollte auf keinen Fall ein fettlösender Haushaltsreiniger, ein Mikrofasertuch oder ein Dampfreiniger verwendet werden. Diese zerstören den natürlichen Schutzfilm und schädigen dauerhaft die Holzstruktur.

Fazit:

Das Ölen von Holz, oder das “Anfeuern”, wie die Bearbeitung in Fachkreisen genannt wird, pflegt und schützt Naturhölzer ohne die natürliche Erscheinung zu verändern. Durch den Vorgang des Ölens hebt sich die Maserung eindrucksvoll hervor und erhält einen neuen eindrucksvollen Glanz. Nach dem Abschleifen und Reinigen der Oberfläche lässt sich das Holzöl problemlos auf der zu bearbeiteten Fläche verteilen und ganz nach individuellem Wunsch auf den gewünschten Glanz nachpolieren.

Im Gegensatz zu anderen Behandlungsmethoden ist die Ölpflege besonders umweltfreundlich und sorgt mit atmungsaktiver Beschaffenheit für ein gesundes Raumklima. Bei regelmäßiger Anwendung, fachgerechter Reinigung und Pflege bleibt das Holz dauerhaft schön und glänzend.

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