Probleme mit Toilette – Wasser stoppt nicht
Das Wasser in der Toilette läuft ohne Stopp weiter? Das können Sie dagegen tun
Viele kennen die Problematik – Auch bei Nichtnutzung der Toilettenspülung kommt es zum Nachlaufen des Wassers. Zwischen 10-30 Liter Wasser können dabei täglich verschwendet werden. Über einen längeren Zeitraum nimmt die rinnende Wassermenge sogar zu! Und ein hoher Wasserverlust zieht hohe Abrechnungskosten nach sich.
Dabei können Sie ganz einfach selbst Abhilfe schaffen. Mit ein paar Tipps und Tricks müssen Sie nicht die meist teuren Dienste eines Handwerkers in Anspruch nehmen. Wir zeigen Ihnen mehrere Lösungswege, doch im ersten Schritt muss erst einmal die Ursache des Problems identifiziert werden.
Jedoch gilt: Wohnen Sie in einer Wohnung oder einem Haus zur Miete, sollten Sie vor dem Beginn der Reparaturarbeiten Ihren Vermieter kontaktieren. Dieser entscheidet darüber, ob Sie diese – sofern gewünscht – selbst übernehmen dürfen oder ob für dieses Anliegen ein Spezialist zu Ihnen geschickt wird. Die Wasserzufuhr muss in jedem Falle zu Beginn über den Spülkasten getrennt werden. Denn nur so kann das Problem behoben werden.
So öffnen Sie die verschiedenen Spülkästen
Im Spülkasten wird das Spülwasser gesammelt. Dabei wird zwischen verschiedenen Modellen und Bauarten unterschieden. Verbaut sind entweder aufgesetzte Spülkästen oder Unterputzspülkästen. In einigen Fällen befindet er sich jedoch auch partiell im Vorwandelement. Das bedeutet, es gibt einen sichtbaren und einen nicht sichtbaren Teil, der sich in der Wand hinter der Toilette befindet.
Der freien Spülkasten lässt sich ganz einfach öffnen: Dazu heben Sie den Deckel zunächst vorsichtig an. Bevor Sie diesen jedoch ganz abnehmen, muss die Verbindung zwischen Deckel und Spülbetätigung gelöst werden. Nun können Sie ihn entfernen und beiseite legen.
Bei einem Unterputzspülkasten muss vorher die Betätigungsplatte entfernt werden. Nun haben Sie Zugriff auf den dahinterliegenden Spülkasten. Die Reparatur gestaltet sich hier nicht so schwer, wie Sie jetzt vielleicht denken mögen. Der Beginn ist bloß etwas aufwendiger. Sie können die Halterung der Betätigungsplatte demontieren, indem Sie sie leicht nach oben schieben. Bei einigen Modellen ist zusätzlich das Lösen weniger Schrauben erforderlich.
Die Ursache ist ein undichter Spülkasten
- Der Schwimmer als Ursache
Die häufigste Ursache für das Weiterlaufen des Wassers ist eine Störung des sogenannten Schwimmers. Der Schwimmer ist unmittelbar mit dem Füllventil verbunden und reguliert die im Spülkasten vorhandene Wassermenge. Befindet sich in diesem nach dem Spülen der Toilette zu wenig Wasser, erkennt der Schwimmer dies und öffnet während des Absinkens das Füllventil, wodurch die erneute Wasserzufuhr gewährleistet wird. Ebenso schließt der Schwimmer über das Füllventil diese Zufuhr, sobald er einen hohen Wasserstand erkennt und sich an der Wasseroberfläche befindet.
Manchmal kommt es vor, dass der Hartschaum eines alten Schwimmers sich zu stark vollgesogen hat oder verkalkt ist. Dadurch kann er bei der Wasserzufuhr nicht mehr vernünftig auftreiben und diese nicht mehr stoppen. In diesem Falle muss der Schwimmer ausgewechselt werden. Danach sollte der Fehler direkt behoben sein. Ist der Schwimmer bloß eingeklemmt, kann dieser durch leichte Bewegung des Gestänges wieder freigelegt werden.
- Falsche Wartung des Spülkastens
Manchmal wird bei der Wartung versehentlich die sogenannte Drückerstange zu weit herausgeschraubt. Diese Ursache ist nicht immer leicht zu entdecken, da wir davon ausgehen, dass gerade nach einer Wartung oder Reparatur alles in bester Ordnung sein sollte. Die Drückerstange ist direkt mit dem Spülknopf verbunden. Bei nicht korrekter Lage übt die Spülbetätigung daher ununterbrochen Druck auf die Stange aus und das Wasser läuft ungehindert nach. Die Stange verhält sich so, als würde die Spülung ohne Pause gedrückt werden. Oftmals ist dies sogar direkt nach der Erstinstallation der Fall, was bei vielen Verwunderung auslöst. Doch auch dieses Problem lässt sich schnell beheben: Öffnen Sie den Spülkasten und schrauben Sie die Drückerstange einfach wieder fest, um sie wieder in die ordnungsgemäße Position zu bringen.
- Verkalkung des Füllventils
Liegt die Ursache bei einer Verkalkung des Füllventils, kann dieses mit beispielsweise mit Kalklösetabs, Zitronensäure oder Essigessenz gereinigt werden. Dazu schließen und lösen Sie das Zulaufventil mit einer Zange oder einem Gabelschlüssel und betätigen die Spülung, um den Wasserspiegel im Spülkasten zu senken.
Nun muss das Füllventil aus der Halterung entfernt und gesäubert werden. Ist der Schwimmer gebrochen, muss das Füllventil ausgetauscht werden. Online finden Sie von verschiedenen Herstellern Ersatzteile. Das neue Füllventil muss mit dem Zulaufventil wieder verschraubt werden. Zur Vorbeugung empfehlen wir, das Ventil regelmäßig mit oben genannten Mitteln zu entkalken.
- Defekte oder undichte Heberglocke
Liegt das Problem bei einer defekten Heberglocke, muss diese ebenfalls ersetzt werden.
Die Heberglocke ist direkt mit der Toilettenspülung verbunden und hebt sich an, sobald die Spültaste betätigt wird. Die Heberglocke verfügt am unteren Teil über eine Dichtung und ist diese beschädigt, kommt es zu einem Tropfen aus dem Spülkasten. Ein Austausch muss nur dann vorgenommen werden, wenn mehrere Teile der Heberglocke defekt sind. Dafür lösen Sie die Glocke einfach von der Heberglocken-Halterung und tauschen Sie diese aus. Jedoch kann hier nicht irgendeine Heberglocke eingesetzt werden. Das Ersatzteil muss die dazugehörige, passende Modellnummer ausweisen.
- Poröse Dichtungen
Auch Dichtungsringe können die Ursache für ein Weiterlaufen des Spülwassers sein. Mit der Zeit werden diese automatisch porös und sogar rissig, da der in ihnen enthaltene Weichmacher schwindet. Die Folge ist ein Zusammenziehen der Dichtungen. Das bedeutet, dass diese nun zu klein sind, um ihre Aufgabe – nämlich das Abdichten – zu erfüllen. Diese Dichtungen befinden sich an der Heberglocke, dem Schwimmer oder dem Einlaufventil. Daher müssen bei einer Kontrolle unbedingt alle dieser 3 Punkte überprüft werden. Da diese Dichtungen ebenfalls nicht genormt sind, achten Sie beim Ersetzen auf Modellnummer und den Hersteller des Spülkastens. Denn zu ärgerlich wäre es, wenn die Reparatur sich unnötig hinauszögert.
Tipp: Haben Sie den Namen des Herstellers oder die Modellnummer nicht zur Hand, können Sie nach dem Entnehmen der Dichtungen dessen Größe ganz einfach nachmessen, um das richtige Ersatzteil zu bestellen. Notieren Sie hierfür die Dicke, sowieso Innen- und Außendurchmesser.
Unser Fazit: Je schneller Sie handeln, desto besser
Viele der Verursacher können in der Regel relativ einfach und mit wenig Aufwand beseitigt werden. Dies sollten Sie am besten so schnell wie möglich tun, denn bei regelmäßigem Durchlauf geht eine Menge Wasser verloren. Das ist nicht unbedingt umweltschonend und unnötig hohe Kosten verursacht es ebenso.