Schlüssel nachmachen lassen – Kosten und Anbieter

Wo kann man einen Schlüssel nachmachen lassen?

Die meisten von uns waren sicher schon einmal in einer ähnlichen Situation:

Man möchte nur kurz zum Briefkasten oder den Müll raus bringen, lässt die Haustür offen stehen und eilt ohne Schlüssel aus dem Haus oder der Wohnung und rumms….. schon ist die Tür zu. Nun ist guter Rat teuer. Während man in den Sommermonaten oft das Glück hat, dass ein Fenster offen steht, durch das man wieder hinein gelangen könnte, ist diese Möglichkeit in den kühleren Monaten eher unwahrscheinlich. Oder die Wohnung liegt im fünften Stock, über den Balkon des Nachbarn klettern….. na ja, doch ziemlich riskant. Ein Fenster einzuschlagen ist ebenfalls nicht unbedingt eine Lösung. Gut wäre es dann, wenn Sie einen Zweitschlüssel versteckt oder bei gut erreichbaren Freunden oder Nachbarn hinterlegt hätten.

In diesem Fall würde die Geschichte noch einmal gut ausgehen. Doch haben Sie nirgendwo ein Zweitschlüssel hinterlegt oder bietet sich Ihnen keine andere Möglichkeit wieder in das Haus oder die Wohnung zu gelangen, bleibt Ihnen nichts anderes übrig als den Schlüsseldienst zu rufen und das kann im Zweifelsfall ausgesprochen teuer werden. Alleine für die Anfahrt können schon Kosten zwischen 40 und 80 Euro anfallen. Für das Öffnen der Türe dürfen Sie dann mit weiteren 150 Euro und mehr rechnen. Brauchen Sie den Schlüsseldienst Nachts oder am Wochenende wird es erst richtig teuer. Leider gibt es in dieser Branche auch noch sehr viele schwarze Schafe, die dann auch noch richtig abzocken.

Jetzt läuft es Ihnen eiskalt über den Rücken? Nun nachdem Sie gerade diesen Ratgeber lesen, stehen Sie zumindest nicht vor der Tür und haben sich ausgesperrt. Sie können sich also in aller Ruhe erst einmal informieren, was Sie beim Schlüssel nachmachen lassen beachten müssen und setzen den Zweitschlüssel am besten ganz oben auf Ihre To-Do-Liste.

Wo lasse ich einen Schlüssel nachmachen?

In fast allen Baumärkten gibt es die Möglichkeit Schlüssel nachmachen zulassen. Wenn es sich um einen Schlüssel ohne Sicherheitsmerkmale handelt, kann man ihn nach kurzer Wartezeit auch gleich mitnehmen. Auch in vielen Einkaufszentren lassen sich Schlüsseldienste finden. Oft bieten diese Dienstleister auch gleich noch einen Schuhreparatur- und Gravur-Service mit an. Hier kann es aber schon einmal etwas länger dauern, bis der Schlüssel fertig ist. Aber Sie können die Zeit  mit den nötigen Einkäufen und einer gemütlichen Tasse Kaffee sicher gut verbringen.

Obwohl leider mittlerweile selten geworden, gibt es in einigen Innenstädten auch noch Eisenwarenhandlungen, die diesen Service ebenfalls anbieten, oft zu einer wesentlich besseren Qualität als in Baumärkten, dabei aber nicht wirklich teurer.

Dazu kommen noch Schlüsseldienstketten, die neben der professionellen Türöffnung  auch Schlüssel nachmachen.

Lediglich bei Zweitschlüsseln für Schließanlagen, besonderen Sicherheitsschlössern oder Autoschlüsseln wird es etwas komplizierter.

Darauf sollten Sie beim Schlüssel nachmachen achten

Als Eigenheimbesitzer hat man natürlich immer das Recht sich einen Zweitschlüssel anfertigen zu lassen. Jedoch sind viele Wohnanlagen mit speziellen Sicherheitsschlössern ausgestattet und dann benötigt man für jeden weiteren Schlüssel die Genehmigung der Hausverwaltung oder des Eigentümers, entsprechende Angaben zur Schließvorrichtung und eventuell einen speziellen Rohling sowie die Sicherheitskarte. Solche Schlüssel können oft nur von verifizierten Schlüsseldiensten nachgemacht werden.

Noch komplizierter wird es bei kompletten Schließanlagen. Auch hier muss zuerst einmal die Hausverwaltung oder der Eigentümer kontaktiert werden. Ist der Schlüssel gar verloren gegangen, kann das richtig teuer werden, da dann die gesamte Schließanlage erneuert werden muss. Am besten sichert man sich gegen derartige Kosten über die Haftpflichtversicherung ab.

Auch Tresorschlüssel, codierte Schlüssel oder Autoschlüssel von moderneren Fahrzeugen können nicht ohne weiteres dupliziert werden. Hier müssen Sie stets Ihren Anspruch und das Eigentum oder die Berechtigung nachweisen können.

Sind Sie Mieter, müssen Sie auf alle Fälle vorab mit dem Vermieter sprechen. Entweder er ist damit einverstanden, dass Sie sich einen Zweitschlüssel anfertigen lassen oder er kümmert sich selbst darum. Dies muss dann im Mietvertrag eingetragen werden, damit es bei Beendigung des Mietverhältnisses zu keinen Unstimmigkeiten kommt und Sie die Kosten für den Austausch des Schlosses nicht tragen müssen.

Benötigen Sie für Ihr Fahrzeug einen Ersatzschlüssel sollten Sie Ihre Fachwerkstatt aufsuchen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit wird man Ihre Fahrzeug- und Ausweispapiere verlangen, um den Schlüssel nachmachen zu können. Sollten Sie Ihren Autoschlüssel verloren haben, müssen Sie unbedingt die Polizei und Ihre Versicherung darüber informieren.

Mit diesen Kosten müssen Sie für Ihren Zweitschlüssel rechnen.

  • Für einen Schlüssel ohne Sicherheitsmerkmale schwanken die Preise zwischen 7 und 15 Euro. Oft sind die Preise für Zweitschlüssel in Großstädten etwas teurer als in kleineren Ortschaften.
  • Handelt es sich um einen Schlüssel mit Sicherheitsmerkmalen muss man ab 30 Euro aufwärts rechen und man benötigt eine Sicherheitskarte.
  • Schlüssel für eine Sicherheitsanlage können sehr teuer werden, da im Falle des Verlusts die komplette Schließanlage ausgetauscht werden muss. Dabei können schon einmal Kosten von 1.000 Euro und mehr anfallen. Hier ist es sinnvoll, wenn der Verlust eines Schlüssels durch die Haftpflichtversicherung abgedeckt ist.
  • Autoschlüssel für ältere Autos können problemlos nachgemacht werden und liegen bei etwa 20 Euro. Die für modernere Autos üblichen Funkschlüssel liegen bereits bei ca. 150 Euro plus noch weitere 30 Euro für das Anlernen des Funkschlüssels.
  • Noch günstiger sind Schlüssel für Fahrradschlösser, Briefkästen oder Zimmertüren, da diese oft vorgefertigt sind und nicht erst geschliffen werden müssen.

Welche Möglichkeiten gibt es noch, wenn ich mich ausgesperrt habe?

Man kann einfache Schlüssel auch recht einfach selber nachmachen. Diese sind dann zwar nicht für den Dauergebrauch geeignet, aber im Notfall lässt sich damit ein Schloss schon einmal öffnen. Und so geht es:

  • Man benötigt den Originalschlüssel, eine Konservendose, ein Feuerzeug, eine Stück Klebeband und eine sehr scharfe Schere oder Zange.
  • Zuerst den Schlüssel mithilfe des Feuerzeugs schwärze und dann das Tesaband aufkleben. Nun hat man auf dem Klebeband die genauen Umrisse seines Schlüssels.
  • Nun wird das Klebeband auf die Konservendose vorsichtig aufgeklebt und die Umrisse sorgfältig ausgeschnitten. Eventuell kann man noch mit einer kleinen Feile die letzten Korrekturen anbringen. Obwohl der Schlüssel wesentlich dünner ist als ein normaler Zweitschlüssel, kann er im Notfall doch dazu dienen das Schloss zu öffnen.

Aber Vorsicht: Sind Sie nicht Eigentümer und geht mit dem selbst nachgemachten Dummie etwas schief, kann das richtig teuer werden!

Eine weitere Möglichkeit den Schlüsseldienst zu umgehen ist es in die eigene Wohnung einzubrechen. Bei den meisten Türen ist das gar nicht so schwierig, wie die Einbruchsstatistiken zeigen.

Aber auch hier gilt: Fremdes Eigentum ist vor Schaden zu bewahren und an Schlössern und Türen mit besonderen Sicherheitsmerkmalen besser nicht selber Hand anlegen.

Die professionellste Art die Türe ohne Schlüssel wieder zu öffnen ist das Lockpicking. Diese legitime Art Türen zu öffnen wird es sogar als Sport betrieben und erfreut sich weltweit zahlloser Anhänger.

Das hierfür notwendige Werkzeug kann ganz legal über das Internet besorgt werden. Das unerlaubte Öffnen fremder Türen ist allerdings strafbar.

Anleitungen wie man mit Lockpicking Türen öffnen kann gibt es ebenfalls im Internet zu finden.

Nur fraglich, was einem diese Kenntnis nützt, wenn man unverhofft vor der Türe steht. Einen Zweitschlüssel anfertigen zu lassen ist mit Sicherheit auch nicht teurer als sich das Werkzeug, das im Zweifelsfall ja dann auch zugänglich sein muss, zu kaufen.

Bei manchen Haustüren besteht die Möglichkeit diese mit einem Draht zu öffnen. Dafür muss die Haustüre aber zumindest einen Briefkastenschlitz oder unten einen größeren Spalt haben, durch den man einen Draht schieben kann.

Hierfür benötigen Sie einen stabilen Draht in der richtigen Länge. Biegen Sie zuerst an einem Ende des Drahtes eine Schlaufe die Sie dann an die Klinke der Tür halten. Am unteren Rand der Tür biegen sie den Draht dann zu einem L.

Nun müssen Sie den Draht durch den Briefkastenschlitz oder die Tür schieben und versuchen mit der Schlaufe bis zur Klinke hoch zu kommen. Wenn es Ihnen gelingt die Schlaufe über die Klinke zu schieben, können Sie diese nun nach unten ziehen und die Tür sollte sich wieder öffnen.

Diese Methode ist mit Sicherheit einfacher als das Lockpicking, ist aber leider nicht für alle Türen geeignet.

Zum guten Schluss noch ein Wort

Jedem von uns kann es passieren, dass er sich aus Versehen aussperrt. Möchte man dann nicht in die Situation kommen einen Schlüsseldienst rufen zu müssen, ist die beste Vorbeugung ein gut erreichbarer Zweitschüssel. Dieser erspart Ihnen auch waghalsige Manöver oder Beschädigungen an Tür oder Fenster.

Es gibt sicher ein gutes Versteck für den Zweitschlüssel, dass Sie im Zweifelsfall jederzeit erreichen können oder Sie haben liebe Nachbarn oder Bekannte, bei denen Sie den Schlüssel hinterlegen können.

Im Regelfall halten sich die Kosten für einen Zweitschlüssel in Grenzen und es erspart Ihnen unwahrscheinlich viel Nerven und Aufregung, wenn Sie wissen wie und wo Sie jederzeit an einen Ersatzschlüssel gelangen können.

Zweitschlüssel sind übrigens auch ein Zeichen des Vertrauens und können, als kleines Geschenk verpackt, den Empfänger durchaus sehr erfreuen.

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